Du willst von hier nach hier und dazwischen kurz hier vor gibt’s ein Thema, das du unbedingt beherrschen sollst, damit es nicht so passiert. Und was das ist, sag ich dir jetzt. Du bist schon auf der Zielgerade, das Job Interview läuft super. Die beiden Interviewer haben sich schon so leicht unmerklich zugenickt und du hast einen kleinen Witz gemacht und sie haben gelacht und du siehst dich schon an deinem neuen Schreibtisch sitzen, und plötzlich wird eine Frage auf dich abgeschossen, auf die du nicht antworten kannst. Was haben Sie denn noch für Fragen? Was haben Sie noch für Fragen? Hier ist auch noch mal so ein Wendepunkt, weil wenn du jetzt hier gar nichts hast, dann sag ich als Interviewer, okay, dann hat er sich auch nicht richtig vorbereitet, weil du kannst noch nicht alles über den Job wissen. Es gibt sicherlich noch wichtige Sachen zu klären.
Oder du stellst irgendwelche komplett trivialen Fragen und schießt dich damit aus dem Job Interview raus. Trivial ist zum Beispiel: Wieviel Urlaub gibts? Kann ich nächstes Jahr ein Sabbatical machen? Es sei denn es ist jetzt das Wichtigste für dich überhaupt, dann musst du das natürlich stellen. Man fragt eigentlich auch noch nicht nach dem Gehalt und wann es die nächsten Zulagen gibt. Wie viele Mitarbeiter haben Sie? Wie viel Umsatz machen Sie? Was wird in der Presse über Sie geschrieben? Also alles, was du von vornherein selber rauskriegen kannst, solltest du vorher herausbekommen haben. Es gibt natürlich noch vollkommen bekloppte Fragen.
Mich hat mal ein Softwareentwickler im Interview gefragt, wieviel Single-Frauen wir bei uns in der Firma haben. Also mit solchen Fragen schießt du dich wahrscheinlich raus. Wie machst du es anders rum? Wenn du gute Fragen hast, zeigst du damit, dass du Interesse hast, dass du dich gut vorbereitet hast und vor allen Dingen, du kriegst auch noch mal essenzielle Informationen über den Job. Was sind gute Fragen? Ich hab für dich mal ein paar gute Fragen zusammengestellt, die du am Ende stellen kannst. Du musst sie gar nicht auswendig lernen, sondern es kommt sogar noch besser, wenn du dir eine Liste machst und du bringst ja eh ein Notizbuch mit, um die Notizen zu machen.
Wenn zum Beispiel jetzt dein Ansprechpartner sagt, rufen Sie mich unter der Nummer an und du hast nichts zu schreiben dabei, ist halt blöd. Und es macht natürlich einen deutlich besseren Eindruck, wenn du wirklich mitschreibst. Dann hast du auf einem Zettel in deinem Notizbuch deine Fragen, von mir aus auch ausgedruckt und da reingelegt, und du hast zwei, drei, vier, fünf Fragen, die du stellen kannst. Wie gesagt, die erst mal für dich möglicherweise auch interessant sind, wo du vorher nicht drauf gekommen bist und sie natürlich auch zeigen, dass du dich gut vorbereitet hast. Eine gute Frage zum Beispiel ist: Warum ist die Stelle vakant? Warum ist die Stelle vakant? Oder auch: Was ist denn der typische Karriereweg für diese Position? Wie entwickelt man sich denn da weiter typischerweise in dem Unternehmen? Weil, wenn du fragst, warum die Stelle vakant ist, weißt du im Prinzip, was hat der Vorgänger gemacht oder ist die Stelle neu geschaffen worden? Weiß man überhaupt schon genau, was damit los ist und so weiter? Es ist für dich natürlich auch mega mega wichtig. Wenn Sie dann sagen, ja also, Ihre drei Vorgänger sind alle in der Probezeit gegangen, dann gibt es da, glaube ich, auch noch ein bisschen Frage Bedarf zum Beispiel. Oder wenn man dann sagt, ja, Ihr Vorgänger ist jetzt in Rente gegangen, ist es wieder ein anderes Thema. Es ist sehr, sehr wichtig, das herauszufinden. Wichtig auch, wer sind die wichtigsten Kollegen und Vorgesetzten? Es gibt so viele Leute, die unterschreiben einen Vertrag und wissen noch nicht mal, mit wem sie später zusammenarbeiten oder wer ihr Chef ist.
Und wenn es dann halt jemand ist, wo du von vornherein sagst, mit dem kann ich nicht, ist blöd. Deswegen sagen wir immer, versuch mal einen Schnuppertag zu machen, damit du wenigstens mal deinen Arbeitsplatz siehst, mit deinen Kollegen sprechen kannst. Sprich es auf jeden Fall im Interview mal an. Eine gute Frage finde ich auch, was sind die wichtigsten Erfahrungen und Eigenschaften, die man mitbringen muss, um den Job erfolgreich auszuführen? Da kriegst du natürlich sehr viel raus, was erwarten die überhaupt von jemanden? Warum brauchen sie das? Was soll überhaupt in dem Job passieren? Und so weiter.
Das ist zum Beispiel auch eine Frage, da komme ich aber gleich nochmal drauf, die man auch am Anfang des Gesprächs sehr gut stellen kann. Damit übernimmt man dann, aber das ist jetzt noch ein bisschen Bonus, das erklähre ich dir gleich nochmal, damit hast du nochmal ein richtiges Goody. Auch eine schöne Frage finde ich, dass du den Ball mal zurückspielst: Warum arbeiten Sie gerne im Unternehmen? Weil du dann die Leute auch so ein bisschen an ihrer Persönlichkeit und nach den Emotionen fragst. Und wenn er dann tatsächlich sagt, jeder Tag hier ist Folter, dann kann man ja auch nochmal drüber nachdenken, ob das möglicherweise für dich der richtige Job ist. Das wären, Fragen, die richtig richtig gut sind. Schön ist auch nochmal so eine Abschlussfrage, dass man sagt, gibt es irgendwas, was wir noch nicht behandelt haben, oder was vielleicht noch interessant wäre oder was Sie noch wissen wollen? Das man noch mal guckt, okay, gibts da noch irgendwas, was offen ist. Das ist auch eine sehr, sehr gute Verkäuferfrage.
Aber dann auch immer nochmals gucken, okay, was ist mit deinem Gegenüber? Also wenn du dann 20 Fragen hast und du schießt dann die 15. ab und alle sitzen da schon so und sagen, ich muss eigentlich aus dem Meeting raus, auch nicht gut. Manchmal sind die Leute ja sehr, sehr ausführlich, dann beantworten sie eine Frage in einer viertel Stunde. Und du weißt, das hast du vorher in Erfahrung gebracht, wie lange so ein Interview ungefähr dauert. So, jetzt kommen wir nochmal zum Bonus. Diese Fragen hast du auf jeden Fall dabei und typischerweise im Interview gegen Ende hast du die Chance, diese Fragen zu stellen. Aber schlauer ist es noch, und ein Bewerbungsgespräch ist ja auch ein Verkaufsgespräch. Ich bin ja Headhunter für Vertrieb, das heißt, ich kenne das ganze Thema Bewerbung. Ich kenne aber auch das ganze Thema Vertrieb. Wir haben über 1000 Vertriebspositionen besetzt, also jede Menge Interviews geführt und Verkaufsgespräche. Und ein guter Verkäufer versucht eigentlich, am Anfang das Gespräch mit Fragen zu übernehmen und zu lenken. Also das kann dir ja auch als Verkäufer passieren, dass jemand sagt, was haben Sie mir heute zu bieten und was kostet das? Dann bist du halt immer in so einer Reaktionssituation.
Und das ist im Interview auch so, wie war Ihr Lebenslauf? Warum sind Sie hier? Warum wollen Sie wechseln? Wie viel Geld wollen Sie verdienen? Und du bist eigentlich nur noch im Reaktionsmodus? Schöner ist es eigentlich, wenn du halt auch mal versuchst rauszukriegen, was dein Interviewpartner eigentlich will. Ja, das sind super gute Fragen, aber da gibt es natürlich sehr ausführliche Antworten zu, aber bevor ich das beantworte, würde ich Ihnen ganz gerne mal eine Frage stellen, um die Situation grundsätzlich ein bisschen zu verstehen und zu verstehen, was sie eigentlich wollen.
Oft kannst du das Gespräch dann drehen und dann kannst du die Fragen stellen. Und so eine Frage, zum Beispiel, eine sehr, sehr schöne Frage, die liebe ich zum Beispiel auch für den Anfang, angenommen, Sie haben einen Mitarbeiter für diese Position eingestellt, muss ja nicht ich sein, aber angenommen, Sie haben einen Mitarbeiter für diese Position eingestellt, und Sie blicken jetzt nach einem Jahr zurück. Was muss dieser erreicht und getan haben, damit Sie sagen Das war eine richtige Entscheidung? Damit nimmst du den Entscheider, den Gegenüber mit in die Zukunft und der stellt sich schon vor, ich habe jemnaden eingestellt, und er macht einen super Job und möglicherweise projizierte er das ja auch auf dich. Wenn du die Frage relativ früh loswerden kannst, wird er dir natürlich genau erzählen, was er können muss, wie er sein muss und so weiter. Und dann kannst du halt mal gucken, wo kann ich denn diese Themen matchen? Ja, genau, Projektmanagement hab ich ja schon gemacht und dieses und jenes. Du kannst also sehr schön auf diese Wunschvorstellung des Gegenübers eingehen und so natürlich das Gespräch möglicherweise für dich entscheiden.
Also Fragen sind ein mächtiges Werkzeug, und auch ein Interview ist ein Verkaufsgespräch. Deswegen überlege dir gute Fragen, mindestens am Ende, aber wenn du es richtig gut machst, wenn du die Chance hast, da reinzukommen, je nachdem mit wem du bist, fängst du am Anfang an. Das allerbeste Bewerbungsgespräch, dass du führen kannst, ist eines, dass sich überhaupt nicht so anfühlt, sondern einfach nur, wie Leute, die sich gut verstehen, die ähnliche Themen haben, die sich einfach nett unterhalten und nachher sagen, ja, cool lass uns zusammenarbeiten. Ich hoffe, es war etwas für dich dabei.
Nächstes Jahr oder sagen wir mal der Jahresbeginn ist ja immer so eine Bewerbungszeit. Dazu bist du sehr, sehr gut präpariert, dich auf solche Themen vorzubereiten. Ich freue mich über dein Feedback und wenn du Fragen an mich hast natürlich und ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen. Schön, dass du zugeschaut und zugehört hast, bis zum nächsten Mal. Dein Christopher